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Der Künstler
Petrus Wandrey * 08. März 1939 in Dresden + 05. November 2012 in Hamburg
Als Wandreys Tafelbild SCIENCE AND BEYOND 1978 an der Fordham-Universität in New York eingeweiht wurde, rief er die Digitalismus-Bewegung ins Leben. Dabei wurde die Sehweise des anbrechenden Computer-Zeitalters zum gestalterischen Prinzip erhoben, ein Pixel als kleinste Bildschirmeinheit zum strukturierenden Mittel. Seitdem hat er einen spielerischen und gleichzeitig kritischen Umgang mit den elektronischen Medien gepflegt, sein Repertoire stets konsequent erweitert.
David Galloway / Auszug, Katalogtext Retrospektive Petrus Wandrey, Museum der Bildenden Künste, Leipzig, Leipzig 1999
Auf der einen Seite stehen die Chips und Leiterplatten als reale Formen, mit denen Wandrey spielt und komponiert. Anererseits bedeuten sie für ihn Hieroglyphen einer geheimnisvollen, surreal-mystischen Welt. Seine Kunst wandert zwischen den Welten, der realen Welt der Form und der surrealen Welt der Sendung und Botschaft.
Harald Falckenberg / Auszug, Ausstellungseröffnungsrede Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg, 2000
Digitalismus - Stilrichtung in der Bildenden Kunst, die sich der digitalen Darstellungscharakteristik bedient und somit die Formsprache der digitalen Technoepoche ist. Selten hat ein Künstler so zutreffend seinen Stil und seine Gestaltungstechnik gekennzeichnet wie der in Hamburg lebende Digitalist Petrus Wandrey.
Ihm geht es also nicht um die Bild-Produktion mit dem Computer. Wandrey gibt nicht vor, mit Software Kunst machen zu wollen, wie das leider eine Heerschar naiver Technik-Gäubiger von sich behauptet. Wenn das Medium allein schon die Botschaft ist -heiliger McLuhan-, dann kann ja die Botschaft nicht "Kunst" sein, sondern bloß wieder das Medium: Graphic-Computer-In-Action.
BAZON BROCK / SPIEGEL-Spezial 03 / 1995
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